Zur Modernisierung gehört auch eine moderne Kontrolle

Brauerei Püttner will weiter wachsen und investiert in ein Nagel-Inspektionssystem

Die Brauerei Püttner in Schlammersdorf in der Oberpfalz hat sich zum 200. Brauerei-Geburtstag in diesem Jahr deutlich „aufgehübscht“: Der komplette Flaschenkeller wurde erneuert, mittlerweile gibt es elf Biere das ganze Jahr, dazu drei Saisonbiere. „Um weiter zu wachsen, auch in die Region Nürnberg und Bayreuth, benötigen wir eine gleichbleibend hohe Qualität. Dazu brauchen wir nicht nur einen modernen Füller und Etikettierer, sondern natürlich auch tip-top gereinigte und unbeschädigte Flaschen. Das haben wir früher manuell kontrolliert, jetzt setzen wir eine Nagel Vollinspektion ein“, berichtet Inhaber Johannes Püttner.

Zum Geburtstag einen neuen Flaschenkeller

Vor 27 Jahren stieß Matthias Barthelmann nach seiner Brauer- und Mälzer-Lehre zur Brauerei Püttner. Damals brauten sie ein Pils und ein Helles. Seither hat sich sehr viel verändert für den Mittelstandsbetrieb: Zehn Biere gibt es das ganze Jahr, mit „F-16“, „Rauschgoldbengel“ und „Hulapülu“ drei Saisonbiere. Natürlich werden auch fünf alkoholfreie Getränke abgefüllt. Seit Jahren wird die Sudhaus- und Abfülltechnik kontinuierlich modernisiert. Heuer wurde zum 200. Brauerei-Geburtstag der Flaschenkeller komplett ausgetauscht mit neuem Füller und Etikettierer. Damit aber auch ja alle Flaschen (0,5l braune Euro- sowie 0,33l braune Gourmet-Flaschen mit Kronenkorken, für alkoholfreie Getränke weiße 0,5l Euro-Flaschen mit Schraubverschluss) perfekt sauber und unbeschädigt sind, da suchte sich Püttner anstelle der bisherigen manuellen Kontrolle ein automatisches Inspektionssystem, das absolut zuverlässig arbeitet, aber von der Bedienung und Technik zu einer Mittelstands-Brauerei mit einer Abfüllung von 8000 Flaschen in der Stunde passt. „Wir wollen weiter wachsen – dazu brauchen wir Technik, die uns unterstützt und die zu uns passt. Kein High-Tech, aber zuverlässig“, fasst Püttner zusammen. Nachdem er sich bei Kollegen umgehört und aufmerksam Fachberichte studiert hatte, stand für ihn das Leerflaschen-Vollinspektionssystem von Nagel aus Kaufungen als Lösung fest. Am Messestand sah er sich die Maschine an und ließ sich anschließend von Joachim Nagel ausführlich beraten. „Die Nagel-Flascheninspektion ist genau richtig für uns“, sagt Püttner sehr zufrieden.

Lange Tradition, viel Innovation

Seit 1819 wird in den Mauern des damaligen Gutshofes von Schlossbesitzer Freiherr von Hirschberg Bier gebraut. Im Jahr 1862 kauft Andreas Püttner die Brauereirechte, sein Sohn Johann errichtet ein eigenes Brauereigebäude. Seit 1992 ist das vollautomatische Zweigerätesudwerk mit einer Ausschlagmenge von 62 hl in Betrieb, jeden Tag wird damit ein Sud eingekocht. Im Jahr 2019, zum 200. Geburtstag der Brauerei, leistete man sich den neuen Flaschenkeller. „Wir sind an einem Punkt, wo wir unser Verbreitungsgebiet ausdehnen wollen, speziell in Richtung Nürnberg und Bayreuth. Dazu müssen wir unsere innovativen Biere auf einem sehr hohen Qualitätsniveau abfüllen“, erläutert Johannes Püttner.

Alles Reinheitsgebot – und doch anders als Vieles

Neben dem „normalen“ Hellen und Pils gibt es in der kleinen Oberpfälzer Brauerei, die mit eigenen Lastwagen im Radius von 50 Kilometern in private Haushalte, zu Getränkemärkten oder in Gaststätten liefert, zahlreiche Spezialitäten: die alte oberpfälzische Bierspezialität „Zoigl dunkel“, ein normales und ein leichtes Hefe-Weißbier, das „Basalter Dunkel“ mit viel Münchner und Karamell-Malz, einen hellen, süffigen „Püttner Bock“, der nach einem Kunden-Namens-Gewinnspiel „F-16“ heißt, „Red Ale“, eine rot leuchtende, fruchtig eingebraute Hopfenbombe mit dezentem Südfruchtaroma mit Pale Ale Malzen, speziellem Flavor-Hopfen und amerikanischer Ale-Hefe. „Hulapülu“ ist ein obergäriges, naturtrübes Sommer-Weißbier, das so schmeckt, wie es heißt: hopfenaromatisch, goldgelb, spritzig, intensiv fruchtig und duftend nach Mango, Zitrone, Stachelbeere und Maracuja. „Rauschgoldbengel“ ist ein dunkler Sherry-Bock, der sechs Monate auf einem frisch entleerten Barrique-Fass gelagert war, welches vorher fünf Jahre mit feinstem Pedro Ximenez Sherry belegt war. Dieses Jahr wird es in diese Richtung ein „Cognac-Bock“ sein. Ganz neu in der Püttner-Bierfamilie ist das nach uraltem Rezept gebraute Vollbier „Einfach’s“ – so sagt der Oberpfälzer, wenn er in der Gastwirtschaft ein Helles möchte. „Einfach’s“ ist der Einstand von Püttner-Sohn Jeremias am Ende seiner Brauer-Lehre.

Nagel Automationstechnik

Im Jahr 1995 startete Joachim Nagel mit seinen Leerflaschen-Inspektionsmaschinen. Seither haben sich zahlreiche namhafte Getränke- und Lebensmittelbetriebe aus allen Getränkebranchen für seinen kompakten Lösungsansatz entschieden, der eine Vielzahl an Einbausituationen für bis zu 24.000 Fl./h ermöglicht. Sämtliche Flaschen-Kontrollen von Boden, Seitenwand, Mündung, Restflüssigkeit oder Fremdkörpern finden auf kleiner Fläche, innerhalb eines 500mm-Radius statt. So kann auf einer Grundfläche von lediglich einem Quadratmeter auch in kleinen und engen Abfüll-Anlagen eine Vollinspektion installiert werden. Die bei üblichen Karree-Aufstellungen immer vorhandenen Kurven können nach Ansicht von Joachim Nagel ideal zur Installation der Inspektion verwendet werden. Selbst die Aussortierung fehlerhafter Flaschen findet innerhalb der Grundfläche durch Klappen statt, daher ist dieses System sehr gut geeignet für kleine und mittlere Abfüllanlagen. Aufwändige Bänder oder Bandsteuerungen werden gar nicht benötigt. Alle von Nagel eingesetzten Maschinen und Systeme im Hygiene-Design werden kontinuierlich technisch überarbeitet, sind zukunftsorientiert konstruiert und aufgebaut. So besteht immer die Möglichkeit, sämtliche Teilsysteme durch ein Upgrade auf den neuesten Stand zu bringen. Darum gibt es nur selten Gebraucht-Maschinen von Nagel auf dem Markt.

Vollinspektion mit modernster Technologie

Nach Schlemmersdorf zur Brauerei Püttner lieferte Nagel eine Vollinspektionsmaschine, die bis zu 12.000 Flaschen in der Stunde sicher kontrollieren kann. Da bei Püttner im Normalfall mit 8.000 Fl./h gefahren wird besteht eine ausreichende Leistungsreserve. Im neuen Flaschenkeller herrscht keine Platznot, so konnte die Maschine perfekt zwischen Flaschenwaschmaschine und Füller installiert werden. Der vollständig transparente Rohrunterbau integriert die kompakte Inspektions-Maschine in den gegebenen Räumlichkeiten. Im Sinne des Hygiene-Designs wurden sämtliche Flächen für mögliche Schmutzablagerungen weitestgehend beseitigt. Die Flaschen laufen kurz nach der Waschmaschine in die Inspektionsmaschine ein und werden dort von einem hochwertigen Kontrollsystem mit Netzwerk-Kameras sowie verschleißfreier LED Technik als Beleuchtung überprüft. Zunächst wird der sensible Bodenbereich mit höchster Genauigkeit auf Beschädigungen und Verunreinigungen kontrolliert, dabei jegliche Fremdkörper am Flaschenboden erkannt. Bekannte typische Probleme, wie Hefereste, Zigarettenfolien oder Spritzen werden sicher detektiert. Der nächste Schritt ist die Überprüfung der Seitenwände auf Beschädigungen und Verschmutzungen. Diese Kontrolle erfolgt mit Kameras über die volle Flaschendrehung, wobei bis zu zehn Aufnahmen erstellt und ausgewertet werden: Trinkhalme, Maurerdreck, Etikettenreste oder Schimmel werden so sicher festgestellt.

Vier Kameras für die Gewindekontrolle

Enorm wichtig im Zeichen der Produktsicherheit sind unversehrte Mündungen und Gewinde bei den Schraubverschluss-Flaschen. Vier weitere Hochleistungs-Kameras erkennen defekte oder ausgebrochene Flaschenmündungen. Eine Verletzungsgefahr wird so ausgeschlossen, gleichzeitig aber auch ein undichtes Verschließen und Produkt-Verderben. Auch für flüssige Fremdstoffe hat Nagel Speziallösungen gefunden: Selbst geringe Mengen an Restflüssigkeit oder Lauge erkennt das System mittels des Hochfrequenz Sender-Empfänger-Messprinzips. Dabei werden von einem Sender hochfrequente Wellen zu einem Empfänger geschickt und Restlauge ab einer Menge von 1ml hundertprozentig erkannt. Restwasser wird ab einer Menge von 10ml sicher detektiert.

Sichere, stehende Ausleitung

Die rundum kontrollierten Flaschen werden vom Stern stehend auf ein Transportband in Richtung Füller übergeben. Sämtliche erkannten Fehler, Beschädigungen oder Verunreinigungen führen zuvor noch zu einer zuverlässigen Aussortierung über Klappentechnik. Die Flaschen werden dabei über zwei Klappen im Stern sicher und stehend zur Ausleitung geführt. Sämtliche Produktionsdaten, Testflaschenprotokolle und Maschinenzustände stehen in übersichtlichen Protokollen zur Verfügung und können automatisch oder auf Abruf ausgedruckt werden. Bei Störungen besteht die Möglichkeit zur Ferndiagnose über das Internet. Die Protokolle werden entsprechend der gesetzlichen Auflagen über Jahre gespeichert und können so im Falle einer Produkthaftung herangezogen werden.

„Unsere Maschine wurde von Nagel pünktlich geliefert und innerhalb drei Tagen in Betrieb genommen. Die Bedienung ist sehr logisch und einfach, mit den Kontrollergebnissen sind wir ebenso wie mit der gesamten Zusammenarbeit sehr zufrieden. Die Entscheidung für eine automatische Flaschenkontrolle und für ein System der Firma Nagel war also absolut richtig für die Zukunft unserer Brauerei“, sagt Johannes Püttner.